Altenburg,

Projekt: Bau eines Insektenhotels

Im Rahmen des Sommerwettbewerbs des THW Landesverbandes Sachsen, Thüringen stellte sich unsere THW-Jugend Altenburg der Herausforderung, ein Insektenhotel selbst zu bauen.
Insektenhotel des THW-Altenburg

Insektenhotel des THW-Altenburg

Weitere Auswahlmöglichkeiten im Sommerwettbewerb waren der Bau einer Sitzbank oder der Bau von Vogelhäusern aus Holz. Da eine Sitzbank bereits vorhanden war, stand die Überlegung, ein Insektenhotel zu bauen, im Raum und so schritten wir direkt zur Tat. Aber ganz so einfach sollte es nicht werden, erste Fragen kamen schnell auf! 

Was ist ein Insektenhotel?

Ein Insektenhotel besteht meist aus Holz, kann in ganz unterschiedlichen Größen gebaut werden und dient Insekten als Nist- und Überwinterungshilfe.

Neben der Frage, was ein Insektenhotel ist, gab es weitere Fragen, welche in einem ersten virtuellen Jugenddienst besprochen wurden. Vollgepackt mit verschiedenen Hausaufgaben wurde das Treffen beendet. Generelle Themen waren zu klären, da bis zu diesem Zeitpunkt keiner ein Insektenhotel gebaut hatte. 

Was ist der Nutzen eines Insektenhotels?

Insektenhotels bieten verschiedenen Insekten Unterschlupf und unterstützen so die Ansiedlung von gefährdeten Arten in einem bestimmten Bereich. Rote Mauerbiene oder die Seidenbiene, Maskenbienen und Pelzbienen sind nur ein Auszug möglicher Bewohner. Friedliche Wespen, wie die Erdwespe, nisten gern in den engen Röhren.

Wieso besitzt ein Insektenhotel unterschiedliche Bereiche?

Verschieden Insekten haben unterschiedliche Anforderungen an Ihr "Zimmer" in Bezug auf Größe und Materialien. Verschiedene Käferarten und Fliegen fühlen sich in locker gesteckten Holzspänen ebenso wohl wie die Bienen in ihren "Zimmern". 

Welcher Standort eignet sich besonders für ein Insektenhotel?

Es empfiehlt sich eine Süd-Ost oder Süd-Ausrichtung des Hotels, so dass das Hotel bereits früh am Morgen durch die Sonne erwärmt wird. Durch diese Ausrichtung wird das Hotel im Laufe des Tages lange beschienen.

Wie ist das Insektenhotel anzubringen/aufzubauen?

Aufgrund unserer kleinen Liegenschaft bot sich hier nur die Rückseite der Jugendhütte an, welche nach Süd-Osten zeigt. Zu beachten ist, dass das Insektenhotel mindestens 50 cm über dem Boden befestigt werden muss.

Mit wem müssen wir abklären, wo wir das Insektenhotel anbringen/aufbauen können?

Unser Ortsbeauftragter. Er war von der Idee ebenfalls begeistert und so konnte das Projekt starten.

Was ist bei der Pflege des Insektenhotels zu beachten?

Das Hotel sollte durch ein Dach geschützt werden, damit es nicht durchnässt. Zusätzlich sollten jährlich, spätestens aller zwei Jahre, die „Zimmer“ reinigt werden. Mit der Zeit können Teile der Zimmer verrotten oder schimmeln und müssen ausgetauscht werden.

Wie schützen wir das Insektenhotel vor Wind und Wetter?

Mit einem kleinen Dach. Wir verwendeten Reste von Dachpappe oder Dachziegeln.

Baustart des Insektenhotels

Nicht nur die Jugend, auch weitere aktive Helfer unseres Ortsverbandes, unterstützen bei der Materialbeschaffung. Eine gewissenhafte Terminplanung und Materialliste waren vorhergegangen. Die Euphorie war so groß, dass neben dem geplanten XL-Hotel (19 "Zimmer") zwei weitere Hotels der Größe "Medium" (3 "Zimmer") und "Small" (1 "Zimmer") auf dem Bauplan entstanden.

Nachdem das Baumaterial für alle drei Insektenhotels ermittelt wurde, gab es die Einladung an alle Helfer, Junghelfer und Helferanwärter, ein Hotel zu bauen. Jeder konnte sich für einen Hoteltyp entscheiden.

Nachdem alle Rückmeldungen eingegangen waren, wussten wir, dass insgesamt 20 Hotels mit 74 "Zimmern" entstehen sollten. Dafür wurden 14 Schalbretter á 4 m Länge zu 350 Wabenwänden zu gesägt. Mit Unterstützung von Helfern und einer ortsansässigen Firma konnten die Teile an nur einem Nachmittag zu gesägt werden.

Einrichtung der "Zimmer"

Damit für die mehr als 70 "Zimmer" ausreichend Einrichtungsgegenstände zur Verfügung standen, wurde eine Materialliste mit Erklärungen erstellt. Nach und nach trudelten die ersten Materialien ein: Übriggebliebene Klinkersteine vom letzten Hausumbau, Schilf vom Gartenteich, Holzwolle aus der letzten Weinlieferung, Zapfen aus dem gesamten Stadtgebiet, Rinde vom Holzlager oder Strohhalme vom Feldrand. Lediglich Bambusstäbe, die für die Wildbienen und Wildwespen notwendig waren, mussten wir kaufen.

Zusätzlich waren Dachziegel, Dachpappe, Holz für die Rückwände, Lehm zum Verschließen und Befestigen der verschiedenen Röhrchen, Hasendraht als Vogelschutz, Schrauben, Nägel, Tacker-Klammern, Schleifpapier und jede Menge Werkzeuge notwendig.

Die Vollendung der Insektenhotels

Der gesamte August war notwendig, um die Hotels in abgestimmten Treffen gemeinsam zu bauen. Das Material musste teils vorbereitet werden und verschiedene Arbeitsschritte waren notwendig. Eine Schulung für alle Bauherren gab es in der Form, welche Materialen für welchen Insektentyp geeignet sind.

Nachdem alle "Zimmer" fertiggestellt waren, wurden diese zum XL-Insektenhotel zusammengefügt. Das Ergebnis war und ist immer noch gewaltig! Wir mussten das Hotel auf den Hubwagen bewegen, weil es so am besten transportiert werden konnte. Mitte September wurde das Insektenhotel an seinen Bestimmungsort montiert und eröffnet.

Gewonnen

Am Samstag, den 16. Oktober 2021, wurden wir vom THW-Landesverband Sachsen, Thüringen mit unserem Projekt als Gewinner bekanntgegeben.


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