26. November 1996 - Technisches Hilfswerk bildet Altenburger Ortsgruppe

Notwendige Technik steht schon bereit / Weitere Helfer werden dringend gesucht

Altenburg (OVZ). Schon seit 1950 leisten die freiwilligen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes bei Havarien, Unfällen und Naturkatastrophen im In- und Ausland Hilfe. Am kommenden Dienstag wird offiziell der Ortsverband für Altenburg des THW gegründet. Dann liegt hinter dem neuen Ortsbeauftragten Sören Polster bereits ein gehöriges Stück Arbeit. Bislang konnten 23 freiwillige Mitarbeiter gewonnen werden. Um aber den Technischen Zug und die für Altenburg vorgesehene Fachgruppe Trinkwasserversorgung arbeitsfähig machen zu können, werden rund 60 Helfer benötigt, machte Polster gestern vor der Presse klar. Weitere Helfer aus allen Altersschichten und auch Frauen werden noch dringend gesucht. Die Altersstruktur der bislang gewonnenen 23 Helfer liegt zwischen 18 und 25 Jahren. Mit seinen 22 Jahren ist Sören Polster auch der jüngste Ortsbeauftragte im Landesverband Sachsen und Thüringen.

Im kommenden Jahr soll die Grundausbildung beginnen. Dann schließt sich die Fachausbildung an. "Ende 1998 soll der Ortsverband Altenburg als arbeitsbereit gemeldet werden", gibt Polster einen Ausblick. Seinen Standort hat das Altenburger THW auf dem Gelände der ALWO in Kotteritz. Eng soll mit den Feuerwehren, der Polizei und dem Landratsamt zusammengearbeitet werden. Auch erste Gespräche mit den Verantwortlichen des Nobitzer Flugplatzes fanden schon statt. Die Alarmierung der Kräfte erfolgt über die Geraer Leitstelle.

Doch der künftige Einsatzbereich ist nicht auf das Kreisgebiet beschränkt. Denn die Altenburger sind mit sieben weiteren Ortsverbänden in Sachsen und Thüringen der Geschäftsstelle Leipzig unterstellt. Da das THW eine dem Innenministerium unterstellte Bundesorganisation ist, arbeite man schon seit längerem länderübergreifend, erklärte der zuständige Leipziger Geschäftsführer Bernhard Kny die unkonventionellen Strukturen. Jede Ortsgruppe im Geschäftsbereich erhält neben einem Technischen Zug je eine der zehn Fachgruppen. Damit sei gesichert, daß die THW-Einheiten innerhalb von zwei Stunden am Einsatzort sein können. "Die für Altenburg erforderliche Technik steht schon fast vollständig bereit", so Kny. Wenn die Ortsgruppe voll arbeitsfähig ist, könnten auch von hier Helfer zu humanitären Einsätzen in alle Welt starten.

Jörg Wolf

Quelle: LVZ Osterländer Volkszeitung, 26.11.1996